Ich grüße Sie.
Wir setzen unser Gespräch mit Valery Belichenko, dem Experten des Global Vision Vereins, fort.
- Guten Tag
Viele Leute würden gerne wissen, wie Sie es geschafft haben, ein so breites Wissen in verschiedenen Bereichen zu erlangen? Was ging dem voraus, was hat Sie motiviert? Wie viel Zeit und Mühe hat es Ihnen gekostet? Was haben Sie dadurch gewonnen?
Bevor ich zum Experten
wurde, hatte ich einen interessanten, langen Weg vor mir. Das Fachwissen auf
dem Gebiet der Ontologie unterscheidet sich stark von engem Branchenwissen, da
es sich um umfassende Kenntnisse handelt, die die gesamte Realität abdecken.
Dieser Weg kann also nicht kurz sein, aber er ist in all seinen Etappen äußerst
faszinierend. Auf dem Weg zum Wissen
gibt es viele positive Emotionen. Im Rahmen des Lernprozesses erfährt man ein
Gefühl des psychologischen Komforts. Ontologisches Wissen vermittelt ein Gefühl
der Zugehörigkeit zum "Göttlichen", ein Gefühl der Euphorie und ein
angenehmes Schwindelgefühl angesichts der Möglichkeit, über den Horizont der
menschlichen Erkenntnis hinauszugehen. Man will auf diesem Weg nicht stehen
bleiben, man hat den Wunsch, immer weiter zu gehen und alle Winkel des Daseins
zu erkunden. Das Ergebnis davon ist eine lebensbejahende ganzheitliche
Sichtweise und das Gefühl, wirklich zu leben und nicht nur in der Hektik des
Alltags zu verharren.
Erste Etappe.
Ich begann meine Laufbahn mit Religionswissenschaft.
Während dieser Phaselernte und analysierte ich die Weltreligionen und ihre Praktiken. Ich wollte sakrale Geheimnisse entdecken und verstehen, inwieweit ihre Behauptungen der Realität entsprechen und worauf sie beruhen. Dazu musste ich religiöse Texte, auf denen sich Religionen basieren, eingehend analysieren. Ich musste religiöse Texte wie die Bibel, den Koran, die Kabbala, hinduistische Texte von den "Veden" bis zum Mahabharata, chinesische Texte wie "Dao Zang", sumerische Keilschrift, japanische Texte wie "Nihon Shoki" und "Kojiki" sowie religiöse Texte des alten Ägyptens und andere Texte textuell, textübergreifend und manchmal intertextuell analysieren. Ich forschte mit großer Leidenschaft, und obwohl ich viele Stunden am Tag damit verbrachte, vergingen mehr als acht Jahre meines Lebens wie im Flug. Und erst danach wurde ich ein Experte auf dem Gebiet der Religionswissenschaften, oder wie man es scherzhaft sagen kann - ein Experte für "sakrale Geheimnisse". Aber ich persönlich war mit einer solch engen fachlichen Spezialisierung nicht zufrieden, denn die Weltreligionen gaben keine fundierten Antworten auf die grundlegenden Fragen des Daseins, nach denen ich mich sehnte. Besonders eine der existinuzionalen Grundfragen interessierte mich damals mehr als die anderen, nämlich der Ursprung und die Natur der Ursache von allem, was existiert. Damals hatte ich noch keine Antwort auf diese Frage, aber mein Durst danach ließ mich nicht los. Von diesem Moment an begann die zweite Etappe meines Werdegangs.Zweite Etappe
Die zweite Etappe
meines Werdegangs begann damit, dass ich meine ganze Aufmerksamkeit mit viel
Hoffnung der akademischen Wissenschaft widmete. Mein Ziel war es, die Struktur
des wissenschaftlichen Weltbildes zu untersuchen und die Grundlagen des
wissenschaftlichen Weltbildes zu analysieren.
Nämlich,
inwieweit das bestehende wissenschaftliche Weltbild, das auf der Urknalltheorie
beruht, gültig und beweisbar ist.
Als Ergebnis dieser langjährigen Forschung wurde deutlich, dass das wissenschaftliche Weltbild episodisch, fragmentarisch wie ein nicht bis zum Schluss gespieltes Mosaik, d.h. inkohärent ist.
Doch das Ganze,
was ich in den Jahren erfahren habe, war nicht umsonst, denn die einzelnen
wissenschaftlichen Studien, die ich analysierte, brachten mich der Beantwortung
einiger grundlegender Fragen der Existenz ein wenig näher. So führten mich
beispielsweise meine Kenntnisse in Psychologie und Neurophysiologie zu einem
Verständnis dessen, was Bewusstsein ist, und meine Kenntnisse in Chemie und
Biologie zu einem Verständnis dessen, was Leben ist.
Während dieser
Phase der Suche nach Antworten auf meine Fragen habe ich die Religionen und die
Naturwissenschaft analysiert, dank derer ich den Antworten näher kam, sie aber
immer noch nicht vor mir hatte. Dennoch hatte ich die Hoffnung nicht
aufgegeben. Das Einzige, was von den Errungenschaften der Menschheit übrig
blieb, war die Philosophie.
Nach einiger Zeit habe ich mich zusammengerissen und stürzte mich widerwillig in den "dichten Wald" der Weltphilosophie. Da ich erkannte, dass ich mich in diesem Stadium verzetteln könnte und dies für den Rest meines Lebens so bleiben würde, beschloss ich, meine Bemühungen zu lenken, nämlich, sich nur um die Philosophie zu interessieren, die sich mit den Antworten auf die Grundfragen des Seins beschäftigt. Dabei wurde mir klar, dass auch die Philosophie keine Antworten auf diese Fragen hat. Außerdem bezeichneten viele Philosophen diese Fragen als "ewige philosophische Fragen". So sagte sie, dass die Menschheit seit Tausenden von Jahren versucht, sie zu lösen und kaum jemals die Antworten finden wird. In diesem Moment kam mir eine Erinnerung aus meiner Jugendzeit in den Sinn. Es war nämlich ein Gespräch mit meinem Vater.
Ich war damals 17
Jahre alt, und ich stellte ihm in meinen Augen eine sehr ernsthafte Frage:
Woher kommt alles und was ist der Sinn des menschlichen Lebens?
Er sagte mir:
Wenn du die sinnvollen Antworten auf diese Fragen wissen willst, dann
konzentriere dich auf die Ontologie, denn sie bildet die Grundlage der
Kenntnisse, und das ganze Wissen ist nur ein Fragment davon. Ich war damals
noch jung und wollte einfach nur eine Antwort von meinem Vater bekommen, ohne
eigene Anstrengungen zu unternehmen, also ignorierte ich den Rat meines Vaters.
Nach vielen
Jahren der Forschungsarbeit, die sich über Religionswissenschaften,
Naturwissenschaften und Philosophie erstreckte, hatte ich immer noch keine
Antworten auf die grundlegenden Fragen des Seins. Schließlich beschloss ich,
den Rat meines Vaters zu beherzigen und begann mich ernsthaft mit der Ontologie
zu beschäftigen. Somit begann die dritte
Etappe, die wichtigste Etappe in meinem Leben.
Dritte Etappe
All das zuvor
erworbene Wissen hat sich für mich als nützlich erwiesen, da es den Prozess der
Erkenntnis der Ontologie erheblich beschleunigt hat. Als Ergebnis der Forschung
wurde deutlich, dass sich ontologisches Wissen von jedem anderen Wissen
unterscheidet. Den Anfängern mag die Ontologie ähnlich wie die Philosophie
erscheinen, aber bei einer genaueren Untersuchung wird klar, dass dies nicht
der Fall ist.
Was mir an der
Ontologie wirklich gefallen hat, ist, dass sie Wissen von Meinung trennt. Im
Gegensatz zur Philosophie gilt in der Ontologie nur das als Wissen, was
beweisbar ist und auf einer strengen Logik beruht. Alles andere ist Meinung,
aber kein Wissen. Genau dieser Ansatz grenzt die Ontologie von
wissenschaftlichem oder philosophischem Geschwätz ab. Dieser
prinzipiengeleitete Ansatz für Wissen befreit einen von dem Informationsmüll.
Für mich wurde die Ontologie zu einem Werkzeug, mit dem ich Antworten auf alle meine Fragen gefunden habe. Dadurch gewann ich eine ganzheitliche Erkenntnis, die eigenständig, vollständig, in sich geschlossen und auf der Grundlage von Logik und Beweisen aufgebaut ist. Nachdem ich ein einheitliches Weltbild gesehen hatte, wurde mir klar, warum ich so lange gebraucht habe. Und zwar nur deshalb, weil es sich von der wissenschaftlichen oder religiösen Sichtweise der Organisation des Universums unterscheidet.
Jeder Mensch, der
diese ganzheitliche Sichtweise beherrscht, wird zu einem Experten in einem
breiten Spektrum von Wissenschaften, denn nur eine ganzheitliche Sichtweise
kann allen Teilen der Realität einen Sinn geben.
Ich habe einen
intensiven intellektuellen Weg beschritten, der den größten Teil meines Lebens
in Anspruch genommen hat - dabei bin ich zu einem großen Experten geworden, der
in der Lage ist, über ein breites Spektrum von Wissenschaften zu beraten. Wenn
ich andere berate, gebe ich oft folgenden Rat: Wenn Sie ein Ergebnis erzielen
wollen, seien Sie etwas obsessiv in Ihrem Drang, die wahre Antwort zu finden,
während Sie methodisch und logisch vorgehen und die Fakten nicht verfälschen,
um die Theorie zu rechtfertigen.
Was haben
Sie neben der Forschung gemacht?
Neben dem Prozess der ontologischen Erkenntnis fand ich Zeit für Bildungsarbeit, nämlich Vorträge zu halten, populärwissenschaftliche Artikel zu veröffentlichen, an Konferenzen teilzunehmen usw., und zwar in Zusammenarbeit mit der UNO.
Unerwartet für mich
wurde ich 2012 für den Nobelpreis nominiert.
Alle meine wissenschaftlichen Errungenschaften beruhen auf ontologischen
Erkenntnissen, die dazu beigetragen haben, ein einheitliches Weltbild zu
gewinnen. Daher habe ich beschlossen, dieses Wissen im Rahmen des Global Vision
Vereins zu teilen.
das Gespräch V.Y.
Belichenko - 2023
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